Sonntag, 22. Dezember 2013

Yucatán Teil 5

Domingo 22/12/2013
Hotel Pacha Tulum, Tulum, Quintana Roo, México






Wir schreiben den 22. Dezember 2013 - 4.Adventsonntag - und der Weltuntergang feiert seinen ersten Geburtstag. Doch eines ist anders. Statt Weihnachtskekse und Glühwein gibt es Eis und Agua de Chaya oder frische Mangos. Da wir gestern schon etwas zu spät dran waren, ging es heute ganz früh los um bereits um 8 Uhr am Morgen bei Chichén Itza zu sein. Um Zeit zu sparen und vor allem auch um dem großen Touristenansturm zu entgehen. Unser Pech vom Vortag und das frühe Aufstehen wurden prompt mit dem ersten Weihnachtsgeschenk belohnt. Da man als Mexikaner sonntags Maya-Pyramiden gratis besuchen darf, gibt es normal einen zusätzlichen Ansturm. Dank unserer Studentenausweise gingen wir heute auch als Mexikaner durch. Nicht nur eine Erleichterung für die Geldtasche, sondern auch ein kleiner Push fürs Spanisch-Selbstvertrauen (immerhin glauben sie es uns schon, dass wir Mexikaner sind;-) ) So besuchten wir gratis das riesige Areal von Chichén Itza, welche noch viel mehr zu bieten haben als nur die berühmte Kukulkan Pyramide, welche dem Regengott geweiht ist und im Grunde ein perfekter Kalender ist.
Der Tag stand auch unter dem Motto "Fortbewegung in Mexiko". Nach den 2 Fahrten in Collectivos nach Chichén Itza, fuhren wir mit einem neuen, noch unbekannten segunda clase Bus nach Tulum. Erst mal noch eines zu den collectivos. Collectivos werden von Touristen nur selten benützt und dann nur von spanischsprechenden welche auch mit den Fahrern reden/verhandeln können. Es ist das normale Transportmittel der ländlichen Bevölkerung. Da viele wirklich mitten im Nirgendwo wohnen, warten sie eben an der nächsten asphaltierten Straße bis einer dieser Minivans vorbeikommt und hoffentlich noch irgendwo Platz für sie findet. Abfahrtszeiten gibt es hier natürlich keine - aber länger wie eine Stunde sollte man nicht warten müssen. Die Sitzplatzanzahl hat nichts mit der Anzahl an Sitzplätzen im Auto zu tun. Europäer meinen ein 9-Sitzer bietet 9 Personen Platz. Die Mexikaner belehren uns eines besseren. Aus dem 9-Sitzer wurde heute bei der Rückfahrt ein 17-Sitzer, die möglichen Säcke an Futtermittel oder tierische Mitfahrer nicht einberechnet, die auch immer möglich sind, da ein collectivo auch Post und Zustelldienst ist. Niemand wird hier auf der Straße stehen gelassen, schon gar nicht eine Frau mit ihren 3 Kindern. So muss ich auch zugeben, dass bei den 17 Personen zumindest 5 kleine Kinder dabei waren. Sitzbänke bieten leicht 7 Leute Platz und der Kofferraum besteht immer noch als Reservepuffer. Ob im Notfall auch jemand am Dach sitzen darf, wagte ich nicht nachzufragen. Wer glaubt ein Bus ist soviel besser, der kann sich (abseits von allen primera clase ADO Bussen) schön täuschen. Schnell bemerkten wir, dass hier die übliche Sitzplatzzuweisung keine Bedeutung hat und dass Stehplätze um die gleichen Preise verkauft werden (bei einer 3-stündigen Fahrt).
Dennoch kamen wir sicher und sogar in der angegebenen Zeit (heißt hier + - 30 min) in Tulum an. Tulum stellte sich als kleines Urlaubsdorf an der Riviera Maya heraus, welche vor allem von jungen Alternativtouristen entdeckt wurde (Surfer, Cenotentaucher, Hippies, Aussteiger, usw). Es gibt hier zwar auch eine Hotelzone, aber die all-inclusive Touristen lassen sich zumindest im Dorf nicht blicken und verstecken sich in ihren Pool und Strandzonen. Des weiteren bietet Tulum die einzige Maya Stadt, welche direkt am Meer liegt und auch die einzige, die noch bewohnt war, als Kolumbus um 1500 nach Mexiko kam. Mehr dazu morgen;-)

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